«Jetzt rede eg!» Interview mit Herrn Jörg Heini (49), Aufsichtsdienst des Sozialamtes der Stadt Bern
Herr Heini, mit welchen Herausforderungen werden Sie bei diesem Auftrag konfrontiert?
Unser Auftraggeber legt grössten Wert auf einen freundlichen und respektvollen Umgang unter den Klienten. Gewaltandrohungen oder unanständiges Verhalten werden nicht toleriert. Bereits unser Grundauftrag fordert entsprechend viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Klienten und eine enge Zusammenarbeit mit dem Empfangspersonal, damit den Klienten des Sozialamtes ein unbeschwerter und sicherer Besuch in der Schalterhalle ermöglicht werden kann. Ein scheinbar ruhiges Gespräch kann aufgrund einer Meinungsverschiedenheit unerwartet schnell eskalieren und fordert sofortigeverhältnismässige Deeskalation. Es ist somit eine stetige Herausforderung, immer die Ruhe bewahren zu können und auf sämtliche Situationen bedarfsgerecht zu reagieren.
Welches sind die schönen oder angenehmen Seiten bei diesem Auftrag?
Ich fühle mich in meiner Aufgabe bestätigt, wenn ich die Dankbarkeit von den Klienten bei einer Hilfestellung spüre. Auch die positiven Reaktionen des Schalterpersonals nach einer erfolgreich ausgeführten Intervention schätze ich sehr.
Und welche waren Ihre heikelsten Situationen?
Der Adrenalinspiegel steigt stets, wenn die Information des Auftraggebers kommt, ein Klient müsse kurzfristig einer Personenkontrolle unterzogen werden. Es handelt sich hierbei um Klienten, bei welchen davon ausgegangen wird, dass sie verbotene oder gefährliche Gegenstände auf sich tragen könnten. Meist hat man hier praktisch keine Vorbereitungszeit, kennt die Person nicht und weiss nie was einem bei der Personenkontrolle mittels Metalldetektor erwartet. Somit muss ich stets damit rechnen, ein Messer oder andere gefährliche Gegenstände zu finden.
Herr Heini, welche Wünsche haben Sie bei diesem Auftrag?
Ich wünsche mir einen zufriedenen Auftraggeber und zufriedene und angenehme Klienten. Im Weiteren keine echt gefährlichen Auseinandersetzungen zwischen Klienten und natürlich so wenig Probleme wie möglich.